Home » Themes für Elementor
tl;dr: Elementor kann viele Aufgaben übernehmen, die früher WordPress Themes erledigt haben. Mit Elementor Pro muss man eigentlich gar nicht mehr über die Themeauswahl nachdenken – der Pagebuilder kann beinahe alles. In diesem Beitrag vergleiche ich die gängigsten Theme-Lösungen für eine moderne WordPress-Umgebung.
Ganz vereinfacht erklärt ist es so: WordPress sorgt für das WAS, das darübergelegte Theme sorgt für das WIE die Inhalte in der Webseite angezeigt werden. Ein Theme ist also die Ebene, die über der technischen Ebene des CMS (Content Management System) liegt und alle gestalterischen Dinge wie Farbe, Schriften, Layout, Menüs bestimmt. Daher kann man auch das Theme einer Webseite wechseln ohne die Inhalte der Seite zu verändern – theoretisch zumindest. Denn die Themes wurden mit den Jahren zu tw. riesigen Containern die verschiedenste JavaScript Bibliotheken, Fonts und jeder Menge Plugins mitgebracht haben.
Nicht zuletzt daher kommt auch der Ruf, dass WordPress-Seiten langsam wären, immer gleich aussehen und technisch immer ein wenig hinter her hinken.
Pagebuilder waren anfänglich einfach Tools, welche auf verschiedene Weise versucht haben die engen Designgrenzen und Usabiltygrenzen von WordPress zu erweitern. Die Entwicklung von Elementor startete 2016 genau so: als Pagebuilder, der möglichst universell einsetzbar mit allen Themes arbeiten kann. In der Zwischenzeit ist die Entwicklung an einem Punkt angekommen, wo das Konzept der Themes immer mehr zu hinterfragen ist. Der Theme-Builder von Elementor Pro übernimmt alle Aufgaben die früher von den Themes erledigt wurden.
Wenn man sich die Ebenen einer WordPress-Website anschaut kann man den Elementor klar einordnen:
Der Einsatz von Elementor verändert den technischen Aufbau einer WordPress-Seite also nicht.
Einerseits ist der Elementor also eine Art Layoutprogramm, das ähnlich wie zB. Indesign bei Printproduktionen dazu dient, bestehende Inhalte auf einer Fläche zu positionieren. Auf der anderen Seite ist Elementor aber durch seine verschiedenen Funktionen auch in der Lage, die Aufgaben verschiedener Plugins zu übernehmen (zb. mit den Formularen oder auch den Popups).
Wie immer ist es auch bei der Theme-Auswahl hilfreich, wenn man zuerst weiss was man will. Welche Funktionen und welche Designelemente soll die Website können? Und auf welcher Ebene werden diese Funktionen und Designs umgesetzt? In diesem Artikel widmen wir uns nur 3 Themes, da genau diese zur Zeit eine große Verbreitung haben und auch sehr gut mit Elementor arbeiten:
Zuerst verschaffen wir uns einen Überblick und vergleichen die Themes grob miteinander. Mit angeführt sind hier die Funktionen von Elementor bzw. Elementor Pro. (hier der komplette Funktionsvergleich).
Header/Footer | Farben und Fonts Grundeinstellungen | WooCommerce unterstützung | Preis | |
---|---|---|---|---|
Elementor | nein | nein | € 0,- | |
Elementor Pro | unbeschränkt | ja | ja | ab € 49,- p.a. |
Hello Elementor | ab 2.4 minimal | nein | nein | € 0,- |
Astra | rudimentär | einfach | eingeschränkt | € 0,- |
Astra Pro | uneingeschränkt | vielfältig | uneingeschränkt | ab $ 47,- |
OceanWP | ja | ja | ja | € 0,- |
OceanWP Pro | ja | ja | ja | ab $ 39,- |
Vorab: alle 3 Themes sind sehr gut geeignet, leichtgewichtig und im Vergleich zu älteren Themes schnell. Ein erster Vergleich gibt schon deutliche Hinweise: die Speichergrößen der komprimierten Themearchive bzw. Anzahl der Dateien:
Wir können also davon ausgehen, dass hier mind. 2 verschiedene Strategien verfolgt werden.
Aus dem Hause Elementor selber stammt dieses barebones Theme. Das bedeutet, das dieses Theme kaum einstellbaren Optionen hat es gibt nur rudimentäre Header und Footer.
Der große Gewinn dieses Themes – und damit auch meine Empfehlung diesen Weg zu gehen – liegt eben genau darin, dass das Theme völlig in den Hintergrund rückt. Alles wird direkt im Elementor erledigt, wie in den Beiträgen zu Elementor Einstellungen und anderen Blogbeiträgen beschrieben.
Das Dynamische Duo heisst also „Hello Elementor” + „Elementor Pro”.
Astra ist ein klassisches Theme das über den WordPress-eigenen Customizer bedient wird. Der Unterschied zwischen der Free- und der Proversion liegt in der Funktionsvielfalt (hier die genauere Auflistung).
Das Besondere an diesem Theme ist, das es auf die schnelle JavaScript-Bibliothek Vanilla-Script setzt und auf das sehr häufige jQuery verzichtet. Die Autoren legen sehr viel Wert auf Geschwindigkeit.
Wer mit den Basisfunktionen auskommt kann mit dem Duo: „Astra” + „Elementor” lizenzkostenfrei in ein Projekt starten. Dinge wie Mobile Headers und viele weitere Features, die man rasch mal brauchen kann, bleiben jedoch der Pro-Version des Themes vorbehalten.
Das Konzept von OceanWP ist ein wenig anders, läuft aber auf ein sehr ähnliches Ergebnis wie bei Astra hinaus: die verschiedenen Funktionen sind in sog. Extensions unterteilt die jede für sich gekauft werden kann – natürlich gibt es ein interessantes Bundle welches dann aus 7 freien und 12 Premium Extensions besteht.
Der Vorteil ist, dass man wirklich nur das installieren muss was man benötigt, der Nachteil ist die Unübersichtlichkeit die Aufgrund der zusätzlichen Plugins entsteht. Eine Übersicht über die Extensions gibt es hier.
Als Feature bietet OceanWP einen Setup-Wizard der bei der grundlegenden Gestaltung hilft und Demoseiten installiert. Wer gerne so arbeitet wird damit schnell weiter kommen.
Gut sind die Möglichkeiten zur Deaktivierung von CustomizerPanels, Javascripts und CSS-Dateien – so kann man unnötigen Ballast abwerfen ohne ein Extra Plugin bemühen zu müssen.
Es gibt eine (kostenpflichtige) Elementor-Widget Extension, über welche dann auch WooCommerce-Funktionen eingebunden werden.
Das Theme wird gerne für WooCommerce Shops eingesetzt. Wenn man damit arbeiten will wird die Lösung vermutlich aus dem Duo „Elementor” + „OceanWP inkl. Pro Extensions” bestehen.
Elementor arbeitet mit beinahe allen Themes gut zusammen. Ich finde die klassische Kombination aus Hello Elementor und Elementor Pro am Besten. Die Arbeit über den Customizer ist mühsam und langwierig, bietet aber natürlich auch Vorteile wenn man auf Demoinhalte setzt und den Voreinstellungen vertraut.
Für WooCommerce-Websites muss man überlegen, ob man mit einem Plugin wie Woolementor, der in der Elementor Pro neu einegführten WooCommerce-Widgets oder lieber mit einem der vorgestellten Pro-Versionen der obigen Themes arbeiten will. Beides funktioniert gut.
Viele ältere Theme-Autoren setzen in letzter Zeit ebenfalls auf Elementor (Betheme, The7, …). Sie entwicklen eigene Widgets und versuchen so, einen Mehrwert gegenüber der Elementor-Pro-Version oder auch den Plugin-Suiten mit zig Funktionen zu erreichen.
Welcher Weg auch immer gewählt wird, eine laufende Überprüfung der eingesetzten Techniken ist für jeden Webmaster notwendig.